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Frauen in der Geschichte

Feminismus ist mittlerweile jedem ein Begriff und mit Diskussionen über die Bundeshymne und „Ampelmännchen“, ist er für viele schon negativ konnotiert. Dabei vergessen wir oft, welche enormen Fortschritte wir durch den Feminismus gemacht haben und inwiefern diese unser Leben beeinflussen. Das wir zur Schule und an die Universität gehen können, wahlberechtigt sind, ein Mann nicht entscheiden kann, ob wir arbeiten dürfen und sehr viel mehr war teilweise noch vor etwas mehr als einem Jahrhundert nicht möglich. Leider sind derartige Zustände in anderen Teilen der Welt auch heute noch Realität.

Gerade deswegen, darf Feminismus nicht belächelt werden, auch wenn manche Aspekte, in denen Gleichberechtigung angestrebt wird, nicht für jeden nachvollziehbar sind. Die Möglichkeiten, die Frauen heutzutage haben, entspringen einem Kampf für Gleichberechtigung, der schon Jahrhunderte lang gekämpft wird und der vermutlich noch lange nicht vorbei ist. Statt wie so häufig darüber zu reden, in welchen Aspekten es noch Verbesserungsbedarf gibt, wollen wir heute aber einen Blick zurück werfen. Einen Blick auf  ein paar wenige der Frauen in der Geschichte, die trotz eingeschränkter Möglichkeiten größeres erreicht haben, als Frauen damals zugestanden wurde.

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Désirée Clary (1777 – 1860)

Geboren als Seidenhändlerstocher in Marseille, war Désirée Clary die erste Verlobte Napoleons. Er verließ sie aber kurz vor der geplanten Hochzeit und heiratete an ihrer Stelle Joséphine de Beauharnais. Als Frau verlassen zu werden war damals ein derartiger Skandal, dass Désirée sich umbringen wollte. In jener Nacht wurde sie jedoch vom Selbstmord abgehalten, durch den Offizier Jean Baptiste Bernadotte. Bald darauf heiratete sie ihn. Von da an unterstützte sie ihn in seiner Karriere, die ihn schlussendlich zum König von Schweden machte. Als Königin Desideria wurde sie von ihrem Volk geliebt, obwohl sie keine Schwedin war, und ist bis heute die Stammmutter des schwedischen Königshauses. Ihr wird nachgesagt, dass sie einen großen Einfluss auf die Erfolge beider Könige hatte: Jean Baptiste Bernadotte und Napoleon Bonaparte. Letzterer soll sie ein letztes Mal und als letzte Person um Rat und Unterstützung gebeten haben, bevor er sich ins Exil begab. Désirée Clary lehrt uns schon vor zweieinhalb Jahrunderten, wie wichtig Durchhaltevermögen ist und, dass Vergebung immer möglich ist.

Jane Austen (1775 – 1817)

In einer Zeit, in der eine Heirat die einzige Möglichkeit war, sich als Frau eine respektable Stellung in der Gesellschaft zu sichern, führte Jane Austen ein beinahe revolutionäres Leben. Sie blieb unverheiratet und wurde eine der ersten weiblichen Buchautorinnen ihrer Zeit. Ihre Bücher, die sie unter dem Synonym „by a lady“ veröffentlichen musste, sind bis heute auf eine beindruckende Weise aktuell. Auch wenn sich seit den Zeiten von „Stolz und Vorurteil“ und „Emma“ unglaublich viel verändert hat, sind ihre Romane auf emotionaler Ebene so realitätsnah, dass sie zurecht zu den bedeutendsten Romanen der Literaturgeschichte zählen.  Jane Austen zeigt uns mit ihren Romanen und ihrem unkonventionellen Leben, dass man sich gegen die Erwartungen der Gesellschaft stellen und dabei Großes erreichen kann, damals wie heute.

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Marianne Hainisch (1839 – 1936)

Marianne Hainisch wurde im März 1839 in Baden geboren. Sie gilt als Pionierin der Frauenbewegung in Österreich. Sie war 1866 Gründungsmitglied des „Frauen-Erwerb-Vereins“. Forderte 1870 die Errichtung von Realgymnasien für Mädchen und die Zulassung von Frauen zu Universitätsstudien. Gründete und leitete den „Bund österreichischer Frauenvereine“. War als österreichische Vertreterin bei internationalen Frauenkonferenzen in Berlin und Toronto. Gründete das Wiener Frauenstimmrechtskomitee. War 1927 eine der Gründerinnen der Zeitschrift „die Österreicherin“. Initiierte die Einführung des Muttertags in Österreich. Mit ihrer lebenslangen sozialen Arbeit, vielen Publikationen zum Thema Gleichberechtigung und ihrem Kampf für die Rechte der Frauen, hat Marianne Hainisch einen unglaublichen Einfluss auf unsere heutige Art zu leben und die Rechte die wir haben. Mit ihrem Wirken zeigt sie uns, dass es sich lohnt für etwas zu kämpfen, an das man glaubt.

Bilder: flickr/ Freeparking

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