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Genuss

Huhn und Hahn im Glück

Viele glauben, dass jedes Ei gleich schmeckt, egal wie das Legehuhn gehalten wird. Aber ist Ei wirklich gleich Ei? Wer diese Frage mit „Ja“ beantwortet, sollte dringend einen Abstecher beim Biobauern machen. Die Haltung von Hühnern hat einen wesentlichen Einfluss auf den Geschmack, die Größe und sogar die Farbe der Eier. Aber welche Formen der Haltung gibt es und wie unterscheiden sie sich?

Eier

Eine Art der Haltung ist die Käfighaltung. Dabei werden die Hühner zu viert bis sechst in kleinen Käfigen gehalten, die in großen Hallen übereinander gestapelt sind. Über Fließbänder werden die Eier aufgefangen und Futter und Wasser zu den Hühnern gebracht. Berechtigterweise ist diese Art der Haltung in Österreich seit 2008 komplett verboten. Die Hühner sind dabei nämlich sehr unglücklich und auch ungesund, denn sie essen den ganzen Tag lang und haben kaum Bewegung. Wirtschaftlich ist die Käfighaltung durch die Automatisierung und den gesparten Platz natürlich rentabel, man schmeckt den Eiern aber an, wie ungesund die Hühner leben.

In Österreich noch erlaubt und weit verbreitet ist die Bodenhaltung. Dabei werden die Hühner in großen, oft mehrstöckigen Hallen gehalten, in denen sie sich frei bewegen können. Das ist für die Hühner nicht ideal, es gibt aber einige Vorschriften, die das Leben für sie schöner machen. Dazu gehören Scharrflächen, in denen sie sich halbwegs natürlich verhalten können, Legenester und Sitzstangen. Eier aus Bodenhaltung sind zwar kostengünstiger, aber büßen dennoch etwas an Geschmack ein, weil den Hühnern trotzdem frische Luft und frisches Gras fehlt.

Die Freilandhaltung ist von allen Massentierhaltungen die mit Abstand beste. Die Hühner werden sehr ähnlich zur Bodenhaltung gehalten, allerdings mit einem Freilaufbereich unter freiem Himmel. Dadurch können die Hühner fast komplett natürlich Leben. Geschmacklich sind diese Eier deutlich besser und oft auch größer als die aus der Bodenhaltung.

Hühner

Übertroffen wird die Freilandhaltung nur von der Haltung durch Bio-Bauern. Im Unterschied zur Freilandhaltung, gibt es eine Begrenzung für die Anzahl der Hühner, die ein Bauer halten darf. Küken und Futtermittel dürfen nur aus biologischen Betrieben gekauft werden. Ziel ist, dass die Hühner in einer sehr natürlichen und angenehmen Umgebung leben. Der oft doch sehr hohe Preis von Bio-Eiern entsteht einerseits durch das teurere Futter, aber andererseits auch durch den höheren Arbeitsaufwand auf der Seite des Bauern. Dafür schmecken die Eier aber, als würden sie direkt aus Oma’s Hinterhof kommen.

Abgesehen von dem glücklichen Leben der Hühner und dem richtig guten Geschmack der Eier, haben Bio-Bauern einen ganz wichtigen Vorteil, den man bei der Kaufentscheidung nicht außer Acht lassen sollte. Bei fast allen Massenhaltungsbetrieben werden die Hähne gleich nach dem Schlüpfen aussortiert und sofort geschlachtet, weil sie für die Eierproduktion nicht relevant sind. Bio-Marken wie „Hahn im Glück“ sorgen dafür, dass auch die Hähne ein schönes Leben bekommen.

Es gibt viele Entscheidungsfaktoren, die uns durch den Kopf gehen sollten, wenn wir vor dem Kühlregal stehen. Das Glück der Hühner und Hähne kann dabei eine Rolle spielen, muss aber nicht. Was aber beim Kauf von Lebensmitteln eigentlich nicht nebensächlich sein sollte, ist der Geschmack. Für intensiv und gut schmeckende Eier, will man doch gerne einmal ein oder zwei Euro mehr investieren.

Bilder: flickr/ United Soybean Board; flickr/ Jen Zajac


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