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So einfach

Die Wirkung der positiven Sprache

„Fall‘ nicht hinunter!“ „Iss nicht so gierig!“ „Fahr‘ nicht so schnell mit dem Fahrrad!“ Diese und ähnliche Sätze klingen uns allen noch in den Ohren. Von klein auf haben wir gelernt, was nicht sein darf, was man nicht tun soll und was nicht zum Ziel führt. Da ist es kein Wunder, dass wir nach wie vor eine oft negative Ausdrucksweise verwenden, ganz ohne sich dessen bewusst zu sein. Doch was passiert in unserem Gehirn, wenn es auf solche Aussagen trifft?Kind am Meer

Wenn ein Kind fröhlich auf dem Klettergerüst herumturnt und eine erwachsene Person daneben steht, wird das Kind von dieser wohl zu hören bekommen, es solle nicht hinunterfallen, es solle sich nicht wehtun. Das Kind hat nun Großes zu bewältigen, denn zuerst muss es sich das Hinunterfallen vergegenwärtigen, dann den Gedanken daran aus dem Weg räumen und anschließend darüber nachdenken, was es denn stattdessen tun soll.

Für das Gehirn ist es viel komplizierter, eine Verneinung zu verarbeiten, als positiv ausgedrückte Aussagen umzusetzen. Gerade daher passiert oft genau das Gegenteil von dem, was wir erreichen wollten. Die umständlichen Formulierungen, welche zusätzlich negative Gefühle auslösen, können wir uns also eigentlich sparen, und zu dem Kind einfach sagen: „Halte Dich gut fest.“ Generell sind positive Aussagen außerdem viel hilfreicher, denn damit weiß der oder die Angesprochene auch gleich, wie man die geforderte Sache erreicht, anstatt zu hören, wie das Ergebnis nicht aussehen soll.

Erspare Deinen Kindern, Deinen Kollegen und Kolleginnen und Deinem ganzen Umfeld darum die selbsterfüllende Prophezeiung und drücke Dich beim nächsten Mal direkt und positiv aus. Du wirst sehen, dass das zu Anfang schwer fallen wird, da wir alle unbewusst mit dieser Art der Kommunikation aufgewachsen sind und sie somit verinnerlicht haben. Doch die Wirkung wird durchaus für sich sprechen, denn von problemorientierter zu lösungsorientierter Denkweise zu finden, erleichtert und verschönert das Leben – ganz bewusst.

Bild: flickr/Victor Bezrukov


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