Archiv, Entspannung
Tulpen – Frühlingsblumen, die Freude machen
Der Frühling ist endlich da und damit ist wieder Tulpenzeit! Man möchte die Tulpen am liebsten fragen, worin denn ihr Schönheitsgeheimnis besteht.
Der kalte, graue Winter ging gerade erst langsam zu Ende und schon sprießt und leuchtet es frisch und farbenfroh aus den Beeten und ebenso aus so mancher Blumenvase. Tulpen machen gute Laune und zaubern all jenen, denen die Kälte recht zu schaffen macht, sofort ein Lächeln ins Gesicht. Sie sind Hoffnungslieferanten, fast, als würden sie uns durch ihr Erscheinen sagen wollen: „Halte durch, es dauert nicht mehr lang, bald wird es warm!“
Ursprünglich kommen Tulpen aus Zentralasien. Ihr Name leitet sich vom alten persischen Wort „Dulband“ ab, welches eine Bezeichnung für eine charakteristische, turbanähnliche Kopfbedeckung ist, die vor ein paar Jahrhunderten in dieser Gegend weit verbreitet war. In der osmanischen Kunst waren Tulpen sehr beliebte Motive und bis heute ist die Tulpe die Nationalblume der Türkei, als Symbol der Fruchtbarkeit und des Lebens. Aus europäischem Boden wuchsen Tulpen erstmals in der Mitte des 16. Jahrhunderts – ein Gesandter des damaligen österreichischen Kaisers Ferdinand hatte sich während eines Aufenthaltes in Konstantinopel in die schönen Blumen verliebt und kurzerhand ein paar Zwiebeln für den kaiserlichen Hofgärtner Charles de l’Écluse nach Wien mitgebracht. Dieser kultivierte das wertvolle Mitbringsel mit großer Leidenschaft und begann daraufhin, sich wissenschaftlich eingehend mit ihnen zu beschäftigen. Als er im Jahr 1593 als Professor für Botanik an die niederländische Universität Leiden berufen wurde, nahm er zu Forschungszwecken wiederum einige Tulpenzwiebeln dorthin mit. Schon bald erfreuten sich die bunten Schönheiten hier großer Beliebtheit, und es dauerte nicht lange, bis der Handel sie für sich entdeckte und die Tulpen ihren Siegeszug innerhalb der europäischen Noblesse antraten. Eine regelrechte „Tulpomanie“ brach aus. Zeitweise galten Tulpen als das höchste Luxusgut überhaupt, ihr Wert überstieg den von Gold und Edelsteinen bei weitem. Die Gier nach der Tulpe wuchs ins Unermessliche und erreichte ihren Höhepunkt im Jahr 1637, als ein Börsencrash unzählige risikofreudige Spekulanten in den Ruin trieb.
Selbst nach der finanziellen Katastrophe blieb die Tulpe populär wie kaum eine andere Blume. Lange Zeit war sie nur in den Gärten Reicher und Adeliger zu finden. Mittlerweile kann sich glücklicherweise jeder und jede von
uns an ihr erfreuen.
Tulpen leuchten in allen Farben des Frühlings. Es gibt sie in zarten und kräftigeren Nuancen, ein- oder mehrfärbig, aber auch mit extravagant zerfransten Blättern, wie die der Papageientulpe.
Praktisch ist, dass Tulpen relativ pflegeleicht sind. Solange sie regelmäßig Wasser bekommen und immer wieder beschnitten werden, lassen sie sich in ihrer Freude am Strahlen nicht beirren. Gartenbesitzer und Gartenbesitzerinnen, die sich Jahr für Jahr wieder an ihren Tulpen erfreuen wollen, sollten sie komplett verwelken lassen, damit sie noch genug Möglichkeit haben, ausreichend Nährstoffe für die Winterzeit in ihrer Zwiebel aufzunehmen.
via: mydutchtulips.com, Bilder: sxc.hu/robak_sxc, sxc.hu/coralsea