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Auszeit, Entspannung

5 Fragen, die Dir zu besserem Schlaf verhelfen können

Ich bin morgens immer müde, aber abends bin ich wach…
Was können wir also tun?

Die amerikanische Ärztin und Wellness-Spezialistin Dr. Susan Biali verschreibt neuen Patienten, die sie wegen ihrer Schlafstörungen aufsuchen, zuerst einmal keine Pillen – sondern empfiehlt ihnen die Beantwortung folgender fünf Fragen.

1. Nimmst Du Dein Handy mit ans Bett?

Okay, erwischt. Tue ich. Nur noch mal ganz, ganz fix bei Instagram und Co. reinschauen, bevor der Kopf auf’s Kissen kommt – warum auch nicht? Sind doch schließlich viele schöne Bildchen, könnte eine gute Inspiration für’s Träumen sein. Außerdem will ich ja auch wissen, wie oft mein neuster Frisuren-Post geliked wurde, sonst kann ich doch erst recht nicht schlafen!

Dumm nur, dass das Displaylicht die Freisetzung des Schlafhormons Melatonin hemmt. Schlafforscher raten daher, ab mindestens einer Stunde vor dem Schlafengehen komplett aufs Handy zu verzichten. (Wer das wegen der „Lebensnotwendigkeit“, seine Likes zu checken, partout nicht hinkriegt, sollte wenigstens so weit wie möglich die Bildschirmhelligkeit runterregeln.)

2. Was tust Du unmittelbar vor dem Schlafen?

Diese Frage ist die entfernte kleine (und vor allem: schlaflose) Schwester der ersten, weil sie ebenfalls etwas mit Bildschirmen und Hirnaktivität zu tun hat. Schnell noch ne SMS schreiben, eine Email beantworten, die Online-Ausgabe der Tageszeitung lesen oder, so wie ich, abends um zehn doch noch mal ran an den Laptop, weil einem endlich der eine, perfekte Satz eingefallen ist, auf den man den ganzen Tag gewartet hat – nicht gut. Denn dadurch bringen wir unser Gehirn auf Touren und regen Denkprozesse an, die es weiterführen will – selbst dann noch, wenn wir längst entschieden haben, dass für heute nun wirklich Feierabend sein soll. Lesen vor dem Schlafen an sich ist völlig okay, mehr noch: Wie die Universität Sussex bestätigt, reichen schon sechs Minuten, um unser Stress-Level um bis zu Zweidrittel zu reduzieren. Gilt aber natürlich – Du ahnst es schon – nur für’s bildschirmfreie Lesen, also für’s gedruckte Buch.

3. Wie verbringst Du Deinen Abend?

So n schöner, lautstarker Streit mit Schatzi oder noch mal schnell das Kind falten, weil es schon wieder mal sein Zimmer nicht aufgeräumt hat – mir ging es oft so, dass sich der tagsüber aufgestaute Frust dann abends entladen hat. Das hielt ich sogar für schlau, schließlich will man ja nicht mit schlechten „Vibes“ ins Bett gehen. Doch jeglicher Stress flutet uns mit Hormonen, die unseren Körper auf Anschlagsmodus halten. Vor lauter Adrenalin und Cortisol kann er gar nicht runterfahren auf das zum Schlafen benötige Ruhelevel. Daher wird empfohlen, schwierige Gespräche, fordernde Aufgaben und sogar Sport nicht unmittelbar vor dem Schlafen anzugehen, sondern früher am Tag, damit wir vor dem Zubettgehen noch genügend Zeit haben, um uns wieder zu beruhigen.

4. Machst Du Dir über irgendetwas Sorgen?

Ich glaube, es gibt keinen anderen Ort auf dieser Welt, an dem ich mir öfter die Frage nach irgendeinem Sinn gestellt habe, als nachts in meinem Bett liegend. Da wälze ich meine Probleme mindestens so oft wie meinen Körper, um die richtige Liegeposition zu finden. Plötzlich ploppt da in meinem Kopf die Nachzahlung für’s Finanzamt auf, von der ich keine Ahnung habe, wie ich sie in hundert Jahren bezahlen soll. Frage ich mich, ob das mit dem Schreiben nicht reine Zeitverschwendung ist, ob ich eine gute Mutter bin, was ich überhaupt auf die Kette kriege. Ist ja auch irgendwie logisch: Tagsüber sind wir abgelenkt durch unsere Jobs und Verpflichtungen, durch andere Menschen in unserem Umfeld. Erst abends, in der Stille, kommen wir dazu, uns mit uns selbst zu beschäftigen und Probleme wiegen mit einem Mal doppelt schwer.

Dr. Biali empfiehlt, in solchen Momenten Tagebuch zu schreiben. Einfach ein kleines Notizbuch und einen Stift auf dem Nachtkästchen bereitlegen und runterschreiben, was uns beschäftigt. Das löst zwar die Probleme nicht, macht aber wenigstens für den Moment den Kopf frei. Und dass Probleme sich ausgeschlafen sowieso immer besser lösen lassen, ist ja eigentlich auch klar.

5. Für welche Aktivitäten benutzt Du Dein Bett?

Wenn wir im Bett zum Beispiel auch Filme schauen, E-Mails beantworten oder Anrufe entgegennehmen, verwirren wir Körper und Geist über den Zweck des Bettes. Was da hilft, ist Disziplin, Selbstkonditionierung. Das Bett wieder zu dem machen, was es eigentlich sein soll: ein Ort, an dem wir zur Ruhe kommen. Abschalten. Schlafen. Unsere Akkus aufladen, damit wir mit Energie und Kraft unsere Tage bestehen können.

Mehr Infos unter mymonk.de


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